Teleintensivmedizin 

Was versteht man unter Teleintensivmedizin?

Teleintensivmedizin ist die Anwendung von Telekommunikationstechnologien und digitalen Plattformen, um die Intensivmedizin und die Betreuung intensivpflichtiger Patientinnen und Patienten über räumliche Distanzen hinweg z. B. in Zusammenarbeit von Zentren mit peripheren Krankenhäusern zu ermöglichen. Teleintensivmedizin kann dazu beitragen, die Qualität der Versorgung auf Intensivstationen zu verbessern, insbesondere in strukturschwachen Gebieten oder bei Engpässen hinsichtlich des Fachpersonals (Intensivmedizinerinnen und -mediziner). Insgesamt trägt Teleintensivmedizin dazu bei, die Versorgung kritisch kranker Patientinnen und Patienten zu verbessern, den Zugang zu spezialisierten Behandlungen zu erleichtern und die Effizienz des Gesundheitssystems zu steigern.

Wofür braucht man Teleintensivmedizin? Typische Use Cases in der Versorgung

Teleintensivmedizin wird in verschiedenen Szenarien und Umgebungen eingesetzt, um die Versorgung kritisch kranker Patientinnen und Patienten zu verbessern. In Krankenhäusern, die möglicherweise nicht über ausreichend qualifiziertes Fachpersonal oder spezielles Equipment für die Intensivpflege verfügen, können kritisch kranke Patientinnen und Patienten via Teleintensivmedizin aus der Ferne überwacht werden. Die Expertise von Intensivmedizinerinnen und -medizinern sowie weiteren Fachärztinnen und -ärzten aus anderen Krankenhäusern kann mit Hilfe von Videokonferenzen oder anderen Telekommunikationsplattformen flächendeckend verfügbar gemacht werden. Durch die Analyse von Patientendaten in Echtzeit können Teleintensivmedizinsysteme frühzeitig potenziell kritische Situationen erkennen und bei Bedarf alarmieren. Teleintensivmedizin kann auch bei der Interpretation von Bildgebungsstudien wie CT-Scans oder Röntgenaufnahmen helfen.

Mit Beschluss vom 19. Oktober 2023 hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) die sogenannte Zentrumsregelung für die Intensivmedizin ergänzt. Intensivmedizinische Expertise kann nun fachübergreifend genutzt werden. Krankenhäuser, die als intensivmedizinische Kompetenz– und Koordinierungszentren besondere Aufgaben wahrnehmen, können dafür finanzielle Zuschläge erhalten. Damit wurde neben dem Erfordernis datengestützter Behandlung und Überwachung insbesondere die telemedizinisch übergeordnete hochspezialisierte, interdisziplinäre Behandlungsunterstützung via umfangreicher Telekonsile mit permanentem Datenmonitoring deutlich gestärkt.

Worin bestehen Herausforderungen?

Die Auswahl geeigneter Geräte und Plattformen sowie die Integration verschiedener Systeme können technische Herausforderungen für die Umsetzung teleintensivmedizinischer Leistungen darstellen. Die verschiedenen Geräte und Plattformen müssen miteinander kompatibel sein, um eine nahtlose Übertragung von Daten und eine effektive Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen medizinischen Teams zu ermöglichen. Wichtig ist, dass Teleintensivmedizinerinnen und -mediziner eine komfortable und einheitliche Sicht auf alle Daten am Patientenbett haben und ihre Informationen nicht erst durch die kombinierte Sicht auf viele Einzelgeräte erhalten. Das wäre viel zu fehleranfällig und zeitintensiv. Da dabei aber sehr verschiedene Gerätehersteller beteiligt sind, ist die einheitliche Benutzeroberfläche eine wichtige Herausforderung für derartige Systeme. Außerdem werden für effizientes Arbeiten KI-gestützte Datenanalysen benötigt. Auch hierbei befindet man sich noch in der Entwicklung.

Da bei der Teleintensivmedizin Patientendaten über das Internet übertragen werden, müssen strenge Sicherheitsprotokolle und Datenschutzmaßnahmen implementiert werden, um den Datenschutz zu gewährleisten und Cyberangriffe zu verhindern. Außerdem erfordert die Einführung neuer Technologien eine Schulung des medizinischen Personals.

Hersteller im Bereich Teleintensivmedizin* 

* Dies ist eine Vorversion des eHealth-Lotsen. Die Vorversion dient lediglich dazu, der interessierten Öffentlichkeit und insbesondere den Systemherstellern Aufbau und Inhalte des geplanten eHealth-Lotsen zu veranschaulichen. Wir weisen insbesondere darauf hin, dass die Abschnitte „Kurzportrait des Herstellers“ und „Beschreibung der Lösung“ unter Rückgriff auf Darstellungen des Herstellers erstellt worden sind, die für diese Vorversion noch keiner umfassenden Prüfung durch die ZTG GmbH unterzogen wurden. Alle Einträge haben noch beispielhaften Charakter. Jedwede Haftung für die Richtigkeit der Angaben schließen wir deshalb aus.