V.l.n.r.: Dr. Georg Diedrich, KVWL, und Rainer Beckers, ZTG, präsentieren Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Digitalstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen. (Bild: ZTG GmbH)

Berlin, 10. April 2019 – Zum Auftakt der DMEA – Connecting Digital Health (ehemals conhIT), Europas größter Fachmesse für Informationstechnologien im Gesundheitswesen, stattete Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), dem von Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW) und Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH organisierten Landesgemeinschaftsstand Nordrhein-Westfalen einen Besuch ab. Dabei informierte er sich über die Digitalstrategie des Landes NRW sowie über das Projekt I/E-Health NRW. Insgesamt präsentieren am Landesgemeinschaftsstand NRW 18 Aussteller zukunftsweisende Produkte und EFRE-geförderte Projekte zu den Bereichen Telematik im Gesundheitswesen, Telemedizin und Gesundheits-IT.

Minister Spahn zeigte großes Interesse an den aktuellen Entwicklungen, die Nordrhein-Westfalen vorantreibt. Dr. Georg Diedrich, IT-Geschäftsbereichsleiter der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), gab eine kurze Präsentation zu den für das dritte Quartal 2019 avisierten Feldtests zum Notfalldatenmanagement und dem eMedikationsplan. An dem Feldtest nehmen etwa 700.000 Versicherte aus den Regionen Bochum, Bielefeld, Ahaus und Münster teil sowie Unternehmen wie CGM und Lauer-Fischer, rund 75 niedergelassene Ärzte und 15 Apotheken. Zudem ist geplant, mindestens ein Krankenhaus und eine KV-Notfallpraxis mit in den Feldtest aufzunehmen.

Ziel des Notfalldatensatzes ist es, gesundheitsrelevante Patienteninformationen schneller verfügbar zu machen. So können beispielsweise Angaben zu Vorerkrankungen, Unverträglichkeiten oder Implantaten abgerufen werden. Der Patient kann außerdem angeben, ob Organspenderausweis oder Patientenverfügung vorliegen. Im Notfall kann der Abruf dieser Informationen lebensrettend sein. Zusätzlich soll der elektronische Medikationsplan die Patientensicherheit verbessern, da wichtige Angaben zur Medikamentenvergabe und -einnahme auf der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert und beim Facharzt, in Kliniken oder bei Apotheken schnell abrufbar sind.

Anschließend präsentierte Burkhard Fischer, Referatsleiter Qualitätsmanagement, IT und Datenanalyse der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW), das EFRE-geförderte Projekt I/E-Health NRW. Ziel des Projektes ist es, über Krankenhausinformationssysteme (KIS) ein webbasiertes Portal und Praxisverwaltungssysteme (PVS) direkt auf elektronische Fallakten zugreifen zu können. KV-Connect-Nutzer können dies seit Frühjahr 2019 über einen neuen KV-Connect-Adapter tun, sofern sie Projektteilnehmer und CGM- oder Duria-Kunden sind. So schafft I/E-Health NRW interoperable Lösungen für Klinik und Praxis auf der Basis von IHE-Profilen und der EFA-2.0-Spezifikation, die bald in den vier Modellregionen Düren/Aachen, Dortmund, Borken/Ahaus und Münster/Kreis Warendorf erprobt werden.

Am Landesgemeinschaftsstand Nordrhein-Westfalen können sich relevante Akteure vernetzen und neue potenzielle Entwicklungswege beim Aufbau einer digitalen Gesundheitsversorgung ausbauen. Nordrhein-westfälische Unternehmen, Hochschulen und Landesinstitutionen präsentieren ihre aktuellen IT-Lösungen, Produkte sowie EFRE-geförderten Projekte. Standbesucher können mehr zu elektronischen Aktenlösungen, digitalen Arzneimittelkonten, Videosprechstunden, IT-Sicherheit bei digitalen Anwendungen im Gesundheitswesen, digitalem Austausch von Behandlungsdaten zwischen Krankenhäusern und Praxen sowie zu Dokumentenmanagement und rechtssicherer Archivierung von Patientendaten erfahren und in den direkten Dialog  mit den Ausstellern treten.