Quelle: ukaachen.de – Ein neues Innovationsfonds-Projekt der Uniklinik RWTH Aachen ist gestern offiziell gestartet: Optimal@NRW. Beim Kick off-Meeting am Montag wurde nicht nur das Projekt durch seine Konsortialpartner vorgestellt, es kamen auch wichtige Akteure der Gesundheitsversorgung zu Wort.

In den kommenden zehn Jahren wird es wesentlich mehr Menschen geben, die über 65 Jahre alt und pflegebedürftig sein werden. Die Anzahl von heute 3,5 Millionen wird auf über 4 Millionen in Deutschland steigen. Mit dem Alter steigt auch das Risiko von chronischen Erkrankungen und Multimorbidität: Dadurch sieht sich nicht nur die hausärztliche Versorgung vor besondere Anforderungen gestellt, sondern auch das Pflegepersonal in Altenpflegeeinrichtungen sowie ambulanten Pflegediensten.
Hier setzt das neue Innovationsfonds-Projekt Optimal@NRW an (= Optimierte Akutversorgung geriatrischer Patienten durch ein intersektorales telemedizinisches Kooperationsnetzwerk rund um die Uhr), das Anfang April an den Start gegangen ist. Optimal@NRW wird mit den Mitteln des Innovationsausschusses beim Gemeinsamen Bundesausschuss unter dem Förderkennzeichen 01NVF19015 über eine Laufzeit von vier Jahren mit 15 Millionen Euro gefördert.

„Gemeinsam neu gedacht und umgesetzt“

Projektleiter Priv.-Doz. Dr. med. Jörg Christian Brokmann, Leitender Arzt der Zentralen Notaufnahme an der Uniklinik RWTH Aachen, erklärt: „Gemeinsam mit allen Akteuren, die für eine patientenzentrierte Versorgung notwendig sind, werden wird die Patienten und die Pflege in den Mittelpunkt des Projektes stellen. Alle weiteren Akteure wie niedergelassene Ärzte, Rettungsdienst und Feuerwehr, Krankenhäuser und Notfallmediziner sowie die Geriater kooperieren für eine schnellere und bessere Versorgung, frei nach dem Motto: Gemeinsam neu gedacht und umgesetzt.“
Im Rahmen einer Kick-off-Veranstaltung, die aufgrund der Corona-Krise verspätet stattgefunden hat, wurde am Montag nicht nur das Projekt durch seine Konsortialpartner vorgestellt, es kamen auch wichtige Akteure der Gesundheitsversorgung zu Wort. So diskutierten im Rahmen einer Diskussionsrunde mit dem Titel „Verloren zwischen den Sektoren?“ Vertreterinnen und Vertreter der Politik, der Kammern und der Pflege miteinander und kamen ins Gespräch.
Die Medienberichte im Rahmen der Corona-Krisen haben gezeigt, wie groß der Bedarf an einer optimierten sektoren- und systemübergreifen medizinischen und pflegerischen Versorgung geriatrischer Patienten ist. „Die Expertise und die Zusammenarbeit aller an der Behandlung geriatrischer Patientinnen und Patienten Beteiligten war in den letzten Wochen gefragt wie nie“, so Priv.-Doz. Dr. Brokmann. „Wir sind mit den Inhalten des Projektes zur rechten Zeit an der richtigen Stelle.“

Zahlreiche Konsortial- und Kooperationspartner

Konsortialführer ist Priv.-Doz. Dr. med. Jörg Christian Brokmann, Leiter der Zentralen Notaufnahme der Uniklinik RWTH Aachen. Konsortialpartner sind die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO), die Techniker Krankenkasse (TK), die DAK-Gesundheit, die IKK classic, die Barmer und die Universität Bielefeld – AG 5. Zu den Kooperationspartnern gehören die Ärztekammer Nordrhein, AOK, BKK Nordwest, die Region Aachen – Zweckverband, die Rettungsdienste der Stadt Aachen, der Städteregion Aachen, der Kreise Heinsberg und Düren sowie das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland (ZI). Insgesamt werden an das Projekt 3.500 Pflegebedürftige aus Aachen, Heinsberg und Düren angeschlossen. Die Evaluation der Wirksamkeit und der Kosten der neuen Versorgungsform wird von der Universität Bielefeld durchgeführt.
Hier können Sie sich die Aufzeichnung der Veranstaltung ansehen:

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