Quelle: aerzteblatt.de– Die Deutsche Schlaganfall Gesellschaft (DSG) hat erneut die große Bedeutung telemedizinischer Behandlungsangebote für Schlaganfallpatienten unterstrichen.
Zugleich kritisierte die Gesellschaft die uneinheitlichen Finanzierungskonzepte und forderte eine zuverlässige finanzielle Ausstattung telemedizinischer Netzwerke.
„Die telemedizinische Schlaganfallbehandlung in Deutschland ist mit über 35.000 Telekonsilen pro Jahr von großer Bedeutung – nahezu jeder zehnte Schlaganfallpatient wird telemedizinisch mitbehandelt,“ sagte Christoph Gumbinger, Sprecher der DSG-Kommission telemedizinische Schlaganfallversorgung, im Vorfeld des Weltschlaganfalltages am 29. Oktober.
Bundesweit sind laut DSG mittlerweile mehr als 200 Kliniken telemedizinisch mit anderen Kliniken vernetzt. Die Teleneurologie habe damit in Deutschland in einer Vorreiterrolle. Obwohl die Telemedizin in der Neurologie nachweislich einen entscheidenden Beitrag zur Versorgungsqualität von Schlaganfallpatienten leistet, ist ihre Finanzierung jedoch nicht einheitlich geregelt.
„Es besteht deutschlandweit ein Flickenteppich“, kritisierte Gumbinger. Er befürchtet, dass es dadurch zu einer kritischen Unterversorgung der Netzwerke kommen könnte. „Im Sinne der Patienten streben wir hier eine nachhaltige Finanzierung an. Hier ist nicht zuletzt auch die Politik gefragt“, betonte der DSG-Experte.