Quelle: aerztezeitung.de – Die PKV-Branche stimmt derzeit über ein Zertifizierungsverfahren ab, welche digitalen Anwendungen (DiGA) in Zukunft erstattet werden sollen.

Die privaten Krankenversicherer (PKV) wollen an einem Strang ziehen, wenn es um den Umgang mit digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) geht.
Die Branche stimme sich über ein Zertifizierungsverfahren ab, welche dieser Leistungen in die Erstattungspraxis aufgenommen werden, berichtete Benno Schmeing, Betriebs-Vorstand der Süddeutschen Krankenversicherung (SDK). „Wir sind im engen Schulterschluss im PKV-Verband, wir wollen eine einheitliche Linie“, sagte er.
Die durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zertifizierten DiGA werde die PKV auch erstatten, sagte Schmeing. „Aber wir wollen auch eigene digitale Gesundheitsleistungen, die wir für sinnvoll und richtig halten, in die Regulierung bringen.“ Darüber befinde sich die Branche zurzeit in Gesprächen mit der Aufsicht BaFin und den juristischen Treuhändern.
„Wir werden über das hinausgehen, was die GKV anbietet und uns in die Zertifizierung von solchen Programmen einbringen“, kündigte der SDK-Vorstand an. Es sei klar, dass die einzelnen PKV-Anbieter das nicht allein stemmen können. „Die Kooperation mit den Mitbewerbern macht Sinn, die großen Räder können wir nur gemeinsam bewegen.“

Kein „Gießkannenprinzip“

Man werde bei der Erstattungsfähigkeit nicht nach dem Gießkannenprinzip vorgehen, stellt Schmeing klar. Entscheidend für ihn ist, dass ein Angebot sowohl aus Sicht der Kunden als auch aus Sicht des Unternehmens sinnvoll ist. So sei die SDK auch beim Thema Telemedizin und Videosprechstunde vorgegangen.
Die DiGA sind Teil des Gesundheitsmanagements der PKV-Unternehmen, das bei der SDK eine zentrale Rolle spielt. Das Gesundheitsmanagement umfasst Unterstützungsprogramme bei bestimmten Krankheitsbildern, zum Beispiel Rückenleiden oder Diabetes, aber auch die Beratung oder das Angebot einer ärztlichen Zweitmeinung.
Eine Herausforderung sieht Engemann darin, den Kunden Angebote verstärkt auf digitalem Weg zugänglich zu machen. Die SDK habe eine Kunden-App, sie sei bisher allerdings auf das Einreichen von Belegen beschränkt. Über alle Programme, die der Versicherer den Kunden anbietet, liegt die Inanspruchnahme nach Angaben von Schmeing bei rund 10 Prozent. „Die Kundenzufriedenheit liegt bei weit über 90 Prozent.“
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