Quelle: ukaachen.de – An der Uniklinik RWTH Aachen ist zum Jahresbeginn 2020 mit AIDA (Arbeitsentwicklung in der Altenpflege durch Einführung eines telemedizinischen Notdienst-Konzeptes) unter Leitung der Sektion Medizintechnik der Klinik für Anästhesiologie ein telemedizinisches EFRE-Projekt gestartet, das Teil der Landesinitiative eGesundheit.nrw ist. Dieses hat aufgrund der Coronavirus-Pandemie einen enormen Schub bekommen und erfreut sich eines positiven Zwischenfazits.
„Ursprünglich angetreten mit dem Ziel, die Einführung von Telemedizin in Seniorenheimen über Jahre zu erforschen, hat es im Laufe der vergangenen Monate aufgrund der Corona-Pandemie eine besondere Bedeutung erfahren – aus einem Modellversuch ist gezwungenermaßen ein direkter Praxiseinsatz entstanden“, so die Uniklinik RWTH Aachen.
Ziel des Projekts „AIDA“ ist es, ein Konzept in die Altenpflege zu integrieren, das der zunehmenden Digitalisierung gerecht wird und zeitgleich eine bedarfsgerechte Notfallversorgung der Patientinnen und Patienten in Alten- und Pflegeheimen gewährleistet. Über eine telemedizinische Anwendung im Rahmen der Altenpflege soll eine räumlich unabhängige Verfügbarkeit ärztlicher Fachkompetenz adressiert werden. Dabei werden nicht nur die betreuenden Hausärzte und -ärztinnen telemedizinisch angebunden, sondern auch als 24/7-Überbrückung ein telemedizinischer Notdienst eingerichtet.
Denn steht ein Hausarzt zur Abklärung einer medizinischen Fragestellung für die ärztliche Betreuung von Bewohnern kurzfristig nicht zur Verfügung, bleibt der Pflegekraft oft nur die Möglichkeit, den Rettungsdienst oder Notarzt zu konsultieren. „Mit AIDA wollen wir die Zusammenarbeit zwischen Pflegepersonal und Hausärzten effektiver gestalten und eine verbesserte interprofessionelle Vernetzung herstellen. Vor allem die Zahl der unnötigen Krankenhauseinweisungen möchten wir reduzieren und die Zeitkapazität für menschliche Betreuung erhöhen“, so Prof. Dr. med. Michael Czaplik, Leiter der Sektion Medizintechnik, das Forschungsprojekt.