Quelle: bitkom.org – Die Digitalisierung hat durch die Coronaviruss-Pandemie einen Schub bekommen. Einige Angebote wie die Videosprechstunde oder Televisiten haben seit Beginn der Krise großen Zuspruch. Doch noch ist die Begeisterung für die Digitalisierung an sich zwiegespalten: Kliniken hängen aktuell Arztpraxen ab. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die der Digitalverband Bitkom gemeinsam mit dem Ärzteverband Hartmannbund unter mehr als 500 Ärzten in Deutschland durchgeführt hat.

Laut der Umfrage nehmen 86 Prozent der Klinik-Ärzte die Digitalisierung verstärkt als Chance für das Gesundheitswesen wahr, während lediglich 53 Prozent der Praxis-Ärzte diese Begeisterung teilen. 39 Prozent von ihnen nehmen die Digitalisierung als Risiko wahr. Dabei ergab die Studie auch, dass, je jünger die Befragten waren, desto befürwortender die Sicht auf die Digitalisierung ausfiel: 88 Prozent der unter 45-Jährigen sehen die Digitalisierung als Chance. Aber nur jeder zweite Arzt (55 Prozent) ab 45 Jahren. Zudem wünscht sich die Mehrheit der befragten Klinik-Ärzte ein schnelleres Voranschreiten bei der Digitalisierung. 70 Prozent von ihnen glauben, dass Deutschland dabei im Vergleich zu anderen Ländern zurückliege.
„Die Corona-Pandemie hat den Gesundheitssektor vor riesige Herausforderungen gestellt. Während Ärzte und Pflegende Höchstleistungen für ihre Patienten erbringen und immense Belastungen schultern, werden die Defizite schonungslos offengelegt. Dazu zählen die Nachverfolgung von Infektionsketten, die Information potenziell Infizierter oder jetzt die Terminvergabe bei der Schutzimpfung. Zettelwirtschaft, analoge Prozesse und hohe Datenschutzhürden sorgen noch immer für Verzögerungen, unnötigen Mehraufwand und Informationsdefizite“, so Bitkom-Präsident Achim Berg.
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