Quelle: aerzteblatt.de – Die Traumanetzwerke der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)  könnten als Vorbild für die präventive Vernetzung von Kliniken in Notlagen nationalen Ausmaßes dienen. „Solche Strukturen könnten auch bei einer Pandemie helfen, die Patienten koordiniert auf die Kranken­häuser zu verteilen und damit die Auslastung zu steuern, um Überlastung zu vermeiden. Denn ein Virus, wie Corona, macht nicht an Ländergrenzen halt. Die Netzwerkstruktur, die wir in den Traumanetzwerken seit mehr als 15 Jahren leben, könnte das Modell für die Zukunft sein“, erklärt DGU-Präsident Michael Raschke.

Man müsse die Ländergrenzen überwinden und Krankenhausstrukturen überarbeiten, so Raschke. Denn noch sei es sehr aufwändig, Patienten bei einer Kliniküberlastung in ein anderes Bundesland zu verlegen. Und es mangele an etablierten Kommunikationswegen und gemeinsam genutzten Telematikstrukturen.
„Länderübergreifende Netzwerkstrukturen wie in unserem Akutnetzwerk bringen für die Patienten einen Riesenvorteil. Wenn alle Betten voll sind, ist klar, welche Klinik angefragt werden kann und welche gegen­seitigen Aufnahmeverpflichtungen bestehen“, sagt Benedikt Friemert, Mitglied der Arbeitsgemein­schaft Einsatz-, Katastrophen- und Taktische Chirurgie der DGU und Vizepräsident der Fachgesellschaft.
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