Quelle: aerzteblatt.de – Die Coronapandemie sorgt für einen deutlichen Anstieg bei den per Videotechnik erbrach­ten Psychotherapien. Das teilte die Techniker Krankenkasse (TK) heute aufgrund einer Auswer­tung ihrer Ab­rechnungsdaten mit.

Mit dem Ausbruch der Pandemie sei die Zahl der Videotherapiestunden bei TK-Versicherten um das Acht­fache gestiegen. Während im ersten Quartal des vergangenen Jahres 29.000 Therapiestunden abgerech­net worden seien, seien es im zweiten Quartal bereits 228.000 gewesen.
„Gerade in der Psychotherapie kann die digitale Technik ihre großen Vorteile zeigen: Therapiegespräche sind dadurch ohne Ansteckungsgefahren, schnell, unkompliziert und auch über größere Entfernungen möglich“, sagte der TK-Vorstandsvorsitzende Jens Baas.
Auch die Berufsverbände der Psychotherapeuten begrüßen die Möglichkeit zur Videobehandlung in der Pandemie grundsätzlich, bezeichnen die reale Begegnung zwischen Arzt/Psychotherapeut und Patienten nach wie vor als Goldstandard.
Für das zweite Halbjahr der Pandemie liegen der TK zufolge noch keine Daten vor. Der TK-Vorstands­vor­sitz­ende kritisiert deshalb den großen zeitlichen Verzug bei der Abrechnung mit Ärzten und Thera­peu­ten.
„Es gibt keinen vernünftigen Grund, warum die Daten der ambulanten Behandlungen acht bis neun Mo­nate für den Weg vom Praxiscomputer bis zu den Rechenzentren der Krankenkassen brauchen“, sagte Bass. „Der Quartalsbezug ist ein Relikt aus dem Vor-Computerzeitalter.“
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