Quelle: aerzteblatt.de – Telemedizin kann bei der Typ-1-Diabetes-Therapie von Kindern unterstützend wirken. Dazu zählen auch Videosprechstunden, um die Stoffwechsellage jüngerer Typ-1-Diabetiker nachhaltig zu verbessern. Anlässlich des virtuellen Diabetes Kongresses 2021 sagte die Oberärztin in der Klinik für Kinder- und Jugend­medizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein Simone von Sengbusch, dass die Mehrheit der erkrankten Kinder eine Insulinpumpe verwende. Sensorgesteuerte Therapieformen seien seit Jahren in Gebrauch. Diese könnten bereits im ersten Therapiejahr zu Therapieerfolgen führen.

„Dies unterstreicht das Potenzial moderner Therapieformen und die Chancen, die für jung erkrankte Kinder mit Typ-1-Diabetes darin liegen“, so von Sengbusch. Das Blutzuckertagebuch werde zwar noch geführt, diene jedoch immer mehr der Übergabe aktueller Therapiedaten an Dritte, wie zum Beispiel Personal einer Kita. Telemedizin kann dabei unterstützend zum Einsatz kommen. So können Videosprechstunden ortsunabhängig durchgeführt werden. Ihre Beliebtheit steigt seit der Coronavirus-Pandemie immer weiter an. Das Innovationsfondsprojekt ViDiKi, das eine virtuelle Diabetesambulanz für Kinder und Jugendliche umfasst, wurde bereits vor der Pandemie erprobt. So zeigte sich, dass Mütter durch monatliche Videosprech­stunden signifikant entlastet werden und sich nach etwa einem Jahr die Stoffwechsellage signifikant und vor allem auch klinisch relevant verbessert.

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