Quelle: aerzteblatt.de – Prof. Dr. med. Ferdinand M. Gerlach, Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung des Gesundheitswesens, sprach in einem Interview mit dem Ärzteblatt über Digitalisierung des Gesundheitswesens und Datenschutz. Er fordert einfachere Zugänge zur elektronischen Patientenakte, mehr praktischen Nutzen in der Anwendung und kritisiert die Hersteller von Praxissoftware. Dazu hat der SVR auch ein Guthaben veröffentlicht.

Gerlach: „Eine Drehscheibe, die viel verändern könnte, ist die elektronische Patientenakte, kurz ePa. Wenn wir die Erfahrungen anderer europäischer Länder betrachten, sehen wir, dass wir das mal wieder viel zu kompliziert machen. Als Rat gehen wir davon aus, dass die Einführung der ePa so, mit wiederholten aktiven Zustimmungen, wie geplant nicht funktioniert. Die Einrichtung und Nutzung muss dringend vereinfacht werden. Sobald Ärzte sehen, dass sie durch eine ePa besser informiert sind und sich mit Kollegen austauschen können, wird das funktionieren. Ein Beispiel aus Frankreich: Dort wurde die ePa 2006 mit einem wiederholten Opt-in-Modell eingeführt, wie wir es vorhaben. Und es hat nicht funktioniert. Dort wird jetzt auf das einfachere Opt-out-Verfahren umgestellt.“

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Bild: Jorge Guillen @Pixabay.com