Quelle: ÄrzteZeitung.de – Zur DMEA-Eröffnung wünscht sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, dass die elektronische Patientenakte (ePA) in den folgenden Jahren mit Leben gefüllt wird. An einen einwandfreien Start im Juli glaubt er allerdings nicht.
Jens Spahn sagte in einem Interview zur Eröffnung der diesjährigen digital stattfindenden Fachmesse für digitale Gesundheitsversorgung DMEA, dass wie auch immer es weiter gehe, er könne nur dafür werben, dass ein Hauptfokus auf diesem Projekt bleibe und darauf, es immer breiter zu ziehen – mit immer mehr Anwendungen und immer mehr Möglichkeiten. So soll die Entwicklung der ePA auch in der kommenden Legislaturperiode vorangetrieben werden.
Mit einem unproblematischen Start der ePA im Juli rechnet der Bundesgesundheitsminister nicht. Er fürchtet, dass es im Laufe des Jahres nicht so sein werde, wie es dann perfekt sein solle. Besonders bei der Praxis-EDV erwartet er Probleme. Bis Anfang Juli sind voraussichtlich noch nicht alle Praxisverwaltungssysteme und Konnektoren so weit, dass die Ärztinnen und Ärzte die ePA schon befüllen können. Die Hersteller der ePA-Konnektoren waren zuletzt noch recht optimistisch, den Termin zum 1. Juli halten zu können.
Der Minister könne nicht nachvollziehen, warum die Entwicklung der technischen Komponenten so lange dauere. Er wiederholte zudem seine Kritik, die er am 127. Deutschen Ärztetag äußerte. Dort hatte er die PVS-Hersteller für mögliche Verzögerungen beim ePA-Start verantwortlich gemacht. Allerdings wiesen die Hersteller diese Kritik zurück.
In gut zwei Jahren sollte die ePA nach seinen Vorstellungen aus dem medizinischen Alltag nicht mehr wegzudenken zu sein. Spahn wünscht sich, dass die ePA irgendwann nichts Besonderes mehr sei. Es solle zudem auch nichts Besonderes mehr sein, wenn beim Arzt alles digital sei und sich medizinische Einrichtungen untereinander digital austauschen.
Zudem sei es wichtig, dass Anwendungen einheitliche Standards haben, die auch international funktionieren. Spahn äußerte zudem, dass Schritt für Schritt erzwungen werden müsse, dass jeder von Insellösungen wegkomme und mit den gesetzten Schnittstellen und Standards operiere.
Die gematik hat bekannt gegeben, dass sie eine entsprechende Schnittstelle für einen Messenger im Gesundheitswesen entwickeln. Jens Spahn sagte weiter, dass es ein essenzieller Bestandteil einer guten Behandlung in den 2020er Jahren sei. Digitale Fortschritte sollten nicht als eine Bedrohung gesehen werden, sondern als Hilfestellung für Patienten angenommen werden.
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