Quelle: arzteblatt.de – Datenerhebung, Datennutzung, Dateninterpretation: Themen, die immer stärker in das öffentliche Interesse rücken und auch bei der 12. Qualitätssicherungskonferenz des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) diskutiert wurden.

„Ich mache mich dafür stark, dass wir die richtigen Daten auswählen und nutzen. Gerne auch Daten, die bereits vorhanden sind, weil sie routinemäßig eigentlich für andere Zwecke erfasst wurden“, erklärte Karin Maag, unparteiisches Mitglied des G-BA und Vorsitzende des Unter­ausschusses Qualitätssicherung. „Qualitätssicherung ist eine Chance, die Versorgung von Patientinnen und Patienten tatsächlich nachhal­tig abzusichern und zu verbessern. Ebenso kann sie helfen, Strukturen und Abläufe zu optimieren sowie Personal und Finanzmittel besser einzusetzen.“  Dafür brauche es eine gewissen Menge an Daten. Die Coronapandemie zeige deutlich, dass die Qualitätssicherung in der Akutphase richtigerweise zugunsten der Versorgung von Kranken zurückgefahren oder zeitlich befristet ganz ausgesetzt wurde. Aus diesem Zeitraum fehlen nun aber Daten und damit auch Erkenntnisse.

Gerd Antes, langjähriger Direktor des Deutschen Cochrane Zentrums, befürwortete eine stärkere Nutzung von Routinedaten, womit Datenbestände sukzessive erweitert werden müssten. Einen Mehrwert sieht er auch in einem Datenaustausch zwischen den größten Krankenkassen in Deutschland. Antes kritisierte die derzeitige wissenschaftliche Praxis der Datenerhebung und Interpretation in der Medizin. Beim Generieren der Daten werde zu viel doppelte Arbeit geleistet. Es gebe kaum Koordination von Forschung. Gerade in der Corona-Pandemie werde viel wiederholt und somit nicht wirklich an neuen Erkenntnissen gearbeitet.

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Bild: Pete Lintfort @pixabay