Pressemitteilung Land Nordrhein-Westfalen – Minister Laumann: Telemedizin ist keine technische Spielerei, Telemedizin kann Leben retten
Wie kann Künstliche Intelligenz bei der Versorgung von Patientinnen und Patienten helfen? Was können telemedizinische Lösungen bei der stationären und ambulanten Patientenversorgung leisten? Welche innovativen medizinischen Apps bieten Verbrauchern und chronisch Erkrankten einen Mehrwert? Auf der MEDICA 2021 zeigen vom 15. November an mehr als 2.900 Aussteller einem internationalen Fachpublikum ihre Neuheiten.
Darunter sind auch rund 160 Aussteller aus Nordrhein-Westfalen, die innovative Produkte und Dienstleitungen aus allen Bereichen der Medizintechnik präsentieren. Parallel zur MEDICA findet zudem die internationale Fachmesse für die Zulieferer der Medizintechnik-Industrie, die COMPAMED, statt.
Innovations- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Die Medizintechnik ist eine hoch innovative Branche, die einen enormen Beitrag zur Überwindung der Pandemie leistet. Mit ihren digitalen Produkten und Dienstleistungen haben viele Unternehmen die notwendige weitere Digitalisierung des Gesundheitswesens mit vorangetrieben. Damit wurden beispielsweise die telemedizinische Patientenversorgung sowie das elektronische Rezept möglich. Neue Perspektiven eröffnet der Branche die Künstliche Intelligenz: Mit ihrer Hilfe können wir große Mengen an Gesundheitsdaten anonymisiert strukturieren und daraus neue Erkenntnis für Prävention, Diagnostik und Versorgung gewinnen.“
Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen: „Die Bedeutung von Forschung und Entwicklung und ganz besonders der Transfer der gewonnenen Erkenntnisse in Gesundheits- und Medizinprodukte ist in der Pandemie in besonderem Maße offensichtlich geworden. Nordrhein-Westfalen ist im Bereich der Spitzenmedizin sehr breit und stark aufgestellt: acht medizinische Fakultäten, sieben Universitätskliniken, rund 80 Lehrkrankenhäuser und mehr als 50 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen legen die wissenschaftliche Basis der Gesundheitsforschung. Nachdem die MEDICA letztes Jahr nur als virtuelle Veranstaltung durchgeführt werden konnte, nutzen in diesem Jahr auch wieder viele Unternehmen, Hochschulen, Institute und Forschungseinrichtungen die MEDICA, um sich und ihre Leistungen zu präsentieren, sich auszutauschen und zu vernetzen. Gerade die Vernetzung von Menschen und Daten sowie die Digitalisierung der Gesundheitsforschung liefern die Basis für neue Lösungen in Diagnostik, Therapie und Prävention und bieten erhebliche Potenziale.“
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann: „Telemedizin ist keine technische Spielerei, Telemedizin kann Leben retten. Das haben wir im Verlauf der Pandemie gesehen, als wir das Virtuelle Krankenhaus Nordrhein-Westfalen etwas früher als geplant an den Start gebracht haben. Spezialisten in Schwerpunktkliniken konnten via Telekonsil eng mit Ärzten aus anderen Krankenhäusern zusammenarbeiten. Dadurch sind in Nordrhein-Westfalen manche Verlegungen von sehr schwer erkrankten Menschen nicht notwendig geworden. Die Trägergesellschaft des Virtuellen Krankenhauses wird auf der Messe über den aktuellen Stand der Entwicklungen berichten können. Die Digitalisierung wird in den kommenden Jahren einen wichtigen Beitrag für die sektorübergreifende Versorgung leisten. Sie wird Versorgungsgrenzen sprengen und auflösen. Wir müssen aber auf Bundesebene davon abkommen, telemedizinische Anwendungen wie beispielsweise Konsile nur auf einzelne Projekte zu beschränken. Diese Leistungen müssen regelhaft in das Entgeltsystem aufgenommen werden.“
Das Land Nordrhein-Westfalen ist mit zwei Gemeinschaftsständen auf der MEDICA vertreten: Auf dem Landesgemeinschaftsstand in Halle 3 (C80), den das nordrhein-westfälische Wirtschafts- und Innovationsministerium mit Beteiligung des Wissenschaftsministeriums ausrichtet, liegt der Schwerpunkt auf den Bereichen Medizintechnik, Diagnostik und Forschung. Hier präsentieren 19 Aussteller ein breites Spektrum an innovativen Produkten. Gezeigt wird unter anderem ein Virtual-Reality-Therapiesystem zur Rehabilitation von sensomotorisch oder kognitiv beeinträchtigten Personen, ein Plattformsystem zur digitalen Urin-Analyse mit App und Messgerät sowie Automations- und Verfahrenstechnik für die Produktion von FFP2-Schutzmasken.
Auf dem Landesgemeinschaftsstand in Halle 12 (B25/B35) zeigen das Wirtschafts- und Innovationsministerium sowie das Gesundheitsministerium Lösungen aus den Bereichen Telemedizin, Telematik und Digitalisierung. Zwölf kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups präsentieren dort innovative Entwicklungen für die Gesundheitswirtschaft wie beispielsweise telemedizinische Lösungen für die Patientenversorgung sowie ein Assistenzsystem, mit dem künstliche Intelligenz in der Intensivmedizin eingesetzt werden kann.
Die Landesregierung präsentiert auf diesem Gemeinschaftsstand zudem zehn herausragende Förderprojekte mit ihren digitalen Innovationen. Mit dem vom Wirtschafts- und Digitalministerium geförderten Projekt SmartHospital.NRW werden unter der Federführung der Universitätsklinik Essen sowie der Fraunhofer-Institute für intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS und digitale Medizin MEVIS Lösungen entwickelt, um die Krankenhäuser im Land in sogenannte Smart Hospitals zu transformieren. Die dabei entstehenden wachsenden Datenmengen sollen unter Einsatz der künstlichen Intelligenz für personalisierte Diagnostik und Behandlung genutzt werden. Ferner präsentieren sich auch das Virtuelle Krankenhaus und das ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin.