Quelle: ardmediathek.de – Die Coronavirus-Pandemie hat deutlich gemacht, wie bedeutsam der Einsatz von Telemedizin für die Gesundheitsversorgung ist. Das zeigt die Arbeit des Virtuellen Krankenhauses Nordrhein-Westfalen, einer Initiative von Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen: Seit Ende März 2020 bietet die Vorstufe des Virtuellen Krankenhauses Nordrhein-Westfalen digitale Telekonsile zwischen Ärztinnen und Ärzten, an, die Intensivpatientinnen und -patienten betreuen.

Zeitlich lag man mit Inbetriebnahme der Initiative richtig: „Wir haben noch vor Gründung der Trägergesellschaft Maßnahmen ergriffen, um die Intensivstationen optimal zu versorgen“, sagte Nadja Pecquet, Geschäftsführerin der Virtuelles Krankenhaus NRW gGmbH bei der Tagung eHealth.NRW, die am 14. September online stattfand. Teilnehmende Kliniken aus NRW profitieren von den Visiten, bei denen sich Fachmediziner des teilnehmenden Universitätsklinikums Münster digital zuschalten können. Somit kann Expertise geteilt werden und den Patienten zugute kommen.

Prof. Dr. Gernot Marx, FRCA, Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care an der Uniklinik RWTH Aachen und Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), betonte nun in einem TV-Beitrag in der Tagesschau (ab Minute 5:15) die Vorteile der Telekonsile: „Wir konnten in der ersten Welle bei unseren beatmeten Patienten eine zwanzig Prozent geringere Sterblichkeit feststellen im Vergleich zum Bundesdurchschnitt.“

Das belegt auch ein Artikel, den Aachener Vertreterinnen und Vertreter der Vorstufe des Virtuellen Krankenhauses Nordrhein-Westfalen (Quelle: Dohmen S, Benstoem C, Lemmen SW, Eisert A, Zarbock A, Marx G: Messbarer Patientennutzen durch ein intensivmedizinisches digitales Versorgungsnetzwerk für COVID-19-Patienten in der Vorstufe des Virtuellen Krankenhauses Nordrhein-Westfalen. Anästh Intensivmed 2021;62:431–440. DOI: 10.19224/ai2021.431) in „Anästhesiologie und Intensivmedizin“ veröffentlicht haben. Die Schlussfolgerung: „Den Herausforderungen der COVID-19-Pandemie konnte durch die Etablierung des intensivmedizinischen digitalen Versorgungsnetzwerks VKH COVID-19 kompetent begegnet werden. Der Zugang zu einem Maximalversorger ist durch tele-intensiv- medizinische Expertenkonsile in NRW zeit- und ortsunabhängig sichergestellt.“

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