Quelle: kma-online.de – Der Ausbau der Telematikinfrastruktur (TI) stagniert. So wurde beispielsweise der bundesweite Launch des e-Rezepts verschoben. Susanne Koch, Referentin für E-Health und Verbandsstrategie beim bvitg, erläutert in einem Interview unter anderem, wie mit TI-Projekten erfolgreicher umgegangen werden könnte.
„Die Entscheidung war richtig. In der gesetzlich vorgegebenen Frist waren nicht alle Schritte für die Einführung des E-Rezepts abbildbar. Diese umfassen die anfängliche Spezifikation über Entwicklung und Testung bis zur flächendeckenden Verfügbarkeit in den Institutionen. Zudem fehlte eine offizielle Projekt-„Leitung“ ebenso wie die im Projektmanagement übliche Anpassung von Zeitplänen“, erklärt Koch die Verzögerung.
Der bvitg hätte gerne, dass die gematik die Ausrollung des e-Rezepts stärker koordinieren soll. Koch meint hierzu: „Leider wurde bisher versäumt, hier klare Strukturen oder eine verantwortliche Projektleitung zu etablieren. Dies hat sich leider auch in der Kommunikation zu der Thematik gezeigt. So gab es Mitteilungen über eine erfolgreiche Einführung, obwohl die Frist von vielen Beteiligten schon als nicht mehr haltbar bewertet wurde. So ein Vorgehen fördert leider nicht das Vertrauen der Anwender. Eine Besetzung der Koordinationsrolle hätte alle Beteiligten zusammenbringen können.“
Bundesweit wurden bislang 10.000 e-Rezepte eingelöst (Stand 20. April 2022). Ziel ist eine Marke von 30.000 abgerechneten e-Rezepten zu erreichen. Dann wollen die Gesellschafter der gematik über das weitere Vorgehen und die flächendeckende Einführung beraten. Direkt zur Pressemitteilung der gematik.
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