Quelle: bvvp.de – Die EU-Kommission möchte eine Infrastruktur für den Austausch von Gesundheitsdaten in der gesamten EU einführen. Doch der geplante europäische Gesundheitsdatenraum (Euro­pe­an Health Data Space – EHDS) weckt Bedenken.

Von Seiten des Bundesverband der Vertrags­psycho­therapeuten (bvvp) heißt es nun, das Vorhaben berge bei genauerem Hinsehen das Risiko einer Entwicklung hin zum „gläsernen Bürger.“ Nicht zuletzt deshalb, weil der Vorschlag der Kommission mit der Einführung einer Europäischen Digitalen Identität (EUid) verbunden sei.

Eine europäische elektronische Patientenakte schaffe ein Datenvolumen in nie dagewesenem Aus­maß, so der Verband. Es sei noch nicht genau definiert, wer, wann, welche Daten in diese Akten stellen dürfe, soll oder gar müsse. „Für uns ist der Schutz des psychotherapeutischen Raumes das höchste Gut. Ohne Vertrauen in diesen Schutz ist Psychotherapie nicht möglich“, sagte bvvp-Bundesvorsitzende Benedikt Waldherr. Es bedürfe eindeutiger Regelungen, die sicherstellen, dass besonders sensible Datenteile innerhalb des Pools der Gesundheitsdaten geschützt würden.

Der Verband sieht einen klaren Unterschied zwischen Laborwerten und Psychotherapiedaten oder gar Psychotherapieprotokollen und ähnlich sensiblen medizinischen Behandlungsdaten. Diesem Unter­schied müsse die Gesetzgebung Rechnung tragen. Auch das Pseudonymisierungsverfahren zur Nutzung von Gesundheitsdaten für die Forschung hält der Verband für nicht ausreichend.

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