Quelle: kbv.de – Die gematik plant derzeit die flächendeckende und verpflichtende Einführung des eRezepts. Demnach soll der Roll-Out zunächst ab dem 1. September in den Bundesländern Bayern und Schleswig-Holstein starten. Ab dem 1. Dezember sollen sechs weitere Bundesländer folgen, ab Februar 2023 soll das eRezept schließlich bundesweit an den Start gehen. Die Gesellschafterversammlung der gematik möchte Ende Mai über die Be­schluss­vorlage abstimmen.

An diesem Plan äußern die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) nun Kritik und versuchen bei der Politik einen Kurswechsel bei der Einführung des eRezepts zu erreichen.

In einem Brief an das Bundesgesundheitsministerium (BMG) fordern Sie Gesundheitsminister Karl Lauterbach zum Handeln gegenüber der gematik auf. Darin heißt es, dass sich die Standesvertretungen der Vertragsärzte hin­tergangen fühlten. Das BMG habe versichert, die Digitalisierung im Gesundheitswesen künftig nur in Abstimmung mit den Akteuren voranzutreiben und Anwendungen erst nach ausrei­chender Erprobung einzuführen. Die Prozesse würden momentan noch nicht reibungslos funktionieren. Viele Ärztinnen und Ärzte hätten noch Probleme mit der Telematikinfrastruktur. Das ergab auch eine KBV-Umfrage aus dem April.

Harte Kritik an den Plänen zur Einführung des eRezepts gibt es auch von den KVen aus Schleswig-Holstein und Bayern. Sie seien nicht informiert worden, heißt es in dem Schrei­­ben an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. In beiden Ländern soll das eRezept als erstes eingeführt werden. Dagegen regt sich nun Widerstand.

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