Quelle: aerzteblatt.de – Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin könnte das Arzt-Patienten-Verhältnis in Zukunft nachhaltig beeinflussen und auch Ungleichheiten in der Versorgung verschärfen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie im Auftrag der Europäischen Kommission, unter der Leitung von Brent Mittelstadt, leitender Wissenschaftler und Forschungsdirektor am Oxford Internet Institute (Universität Oxford).
In Zukunft dürfte sich das Arzt-Patienten-Verhältnis hin zu einem Arzt-Patient-KI-Verhältnis entwickeln, in dem KI-gesteuerte Anwendungen stets mitzudenken seien. Telemedizin und KI-basierte Diagnosetools könnten gerade in ländlichen Gebieten den Zugang zu haus- und fachärztlicher Versorgung erleichtern. Allerdings berge der Einsatz von KI auch die Gefahr Ungleichheiten in der Versorgung zu verschärfen. Gerade die Überrepräsentation an Männern in den Datenlagen und auch andere Bias seien problematisch. Darüber hinaus würden die EU-Länder ihr Gesundheitswesen unterschiedlich schnell digitalisieren, wodurch nicht jede Region den gleichen Zugang zu KI-Systemen habe.
Der Einsatz von KI kann die Versorgung verbessern. Allerdings nur, wenn auch die Gefahren diskutiert werden. Noch sei automatisierte Medizin ein weit entferntes Zukunftsszenario, heißt es aus der Studie. Verglichen mit dem erheblichen Forschungsaufwand, der allgemein im Bereich KI betrieben wird, sei die Verbreitung im Gesundheitswesen noch sehr gering.
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