Quelle: aerzteblatt.de – Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hält eine fristgerechte Anbindung aller Krankenhäuser an das Deutsche Elek­tro­ni­sche Melde- und Infor­ma­tions­system für den Infek­tions­schutz (DEMIS) für nicht um­setzbar.

DEMIS ist eine Software, die die Primärsysteme der Krankenhäuser mit den Gesundheitsämtern und dem Robert-Koch-Institut verbindet. Vor dem Hintergrund einer möglicherweise zu erwartenden Coronawelle im Herbst und Winter sollen Krankenhäuser darüber zukünftig Daten zur Bettenbelegung auf den Normalstationen an den Bund melden.

Die gesetzlich verpflichtende DEMIS-An­bindung der Krankenhäuser wurde dafür vom 1. Januar 2023 auf den 17. September dieses Jahres vorgezogen. Den Kliniken drohen Sanktionen, wenn sie den Anschluss an DEMIS verpassen.

Die DKG äußert allerdings erhebliche Zweifel an der fristgerechten Umsetzung. Erst rund 100 der 1.900 Krankenhäuser in Deutschland seien an DEMIS angeschlossen. Derzeit fehle es noch an funktionsfähigen Schnittstellen zu den Krankenhausinformationssystemen, die eine automatisierte Weiterleitung der Daten sicherstelle.

Die gematik betont, dass die dafür notwendigen Weiterentwicklungen bis zum Herbst zur Verfügung stehen. Auf Seiten der Krankenhäuser heißt es allerdings, dass dies zu knapp sei – auch angesichts vieler anderer Digitalisierungsvorhaben, die aktuell zu bewerkstelligen seien.

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