Quelle: aerzteblatt.de – Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) möchte, dass die gematik künftig weitere, anwenderfreundlichere Übertragungsmöglichkeiten für elektronische Verordnungen (e-Rezepte) entwickelt. Ab September beginnt in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein der Roll-out des e-Rezepts. Jede vierte Verordnung verschreibungspflichtiger Arzneimittel soll dann in den beiden Regionen via e-Rezept erfolgen – so das Ziel.

Das Problem: In Westfalen-Lippe wollen nicht alle Arztpraxen gleichermaßen mitziehen. Zeitliche Entlastung verspricht das e-Rezept derzeit nicht, da der Übertragungsweg nach aktuellem Stand nicht medienbruchfrei funktioniere. Praxen müssten das digital erstellte Rezept – beziehungsweise den Zugangstoken samt Re­zeptinformationen – erst ausdrucken. Über die e-Rezept App funktioniere das nur für sehr wenig Versicherte. Anreizsysteme (z.B. finanzieller Art) gibt es für die Praxen nicht.

Die KVWL fordert daher das e-Rezept praxistauglicher zu gestalten. „Dazu gehört beispielweise die Umsetzung weiterer, niedrigschwelliger digitaler Übertragungswege, also die Möglichkeit, e-Rezepte künftig mit der elektronischen Gesundheitskarte in der Apotheke einlösen zu können oder den Token (…) über E-Mail oder SMS an Versicherte und Apotheken zu übermitteln“, erklärte eine Spre­cherin auf Anfrage des Deutschen Ärzteblatts. Die gematik überprüft derzeit verschiedene Weiterentwicklungsmöglichkeiten für das e-Rezept.

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