Quelle: e-health-com.de – Im Koalitionsvertrag angelegt, bei der DMEA 2022 durch die zu diesem Zeitpunkt neue Abteilungsleiterin Digitalisierung im Bundesgesundheitsministerium (BMG), Dr. Susanne Ozegowski, angekündigt, jetzt gestartet: In Berlin fand die Auftaktveranstaltung für jenes partizipative Verfahren statt, an dessen Ende eine Digitalstrategie für das deutsche Gesundheitswesen stehen soll. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sparte nicht mit großen Worten: „Wir wollen einen Neustart in der Digitalisierung wagen. Wir wollen alle zusammenbringen und die Sache vom Ende her neu denken.“
Im Garten der Pfade, die sich verzweigen
Der Minister betonte, dass auch das BMG bereit sei, „Pfade, die schon eingeschlagen wurden, nochmal zu verlassen, wenn es dafür gute Gründe gibt.“ Das betreffe die Telemedizin genauso wie die Telematikanwendungen eAU, eRezept und ePA sowie die digitalen Gesundheitsanwendungen. Zum Thema eRezept sagte Lauterbach, dass er den Ausstieg der KV Schleswig-Holstein aus dem Roll-out bedauere: „Ich hoffe und glaube, dass wir wieder zusammenkommen.“ Klar sei, dass das eRezept in der derzeitigen Version noch nicht da sei, wo es sein müsse: „Der unmittelbare Nutzen ist noch nicht greifbar. Die Königsdisziplin ist das eRezept, das direkt an die Apotheke geschickt wird, bevorzugt mit der Versichertenkarte.“ Im Moment sei es beim eRezept noch nicht die Nutzung „wo ich sagen würde, das ist ready for primetime“.
Richtig ehrgeizig sind die Primetime-pläne Lauterbachs beim Thema elektronische Patientenakte. Die ePA, so der Minister, sei für ihn die Kernanwendung, weil mit ihrer Hilfe eine Verbesserung der Versorgung erreicht werden könne. Seine Vision, so Lauterbach, sei eine Digitalisierung, die es auf Grundlage der elektronischen Patientenakte erlaube, mit digitalen Zwillingen in der Versorgung klinische Studien durchzuführen: „Eine Opt-out ePA ist dafür eine Conditio sine qua non“, so Lauterbach.
Partizipieren Sie jetzt!
Zurück zur Digitalstrategie, die den Weg zum digitalen Patientenzwilling weisen soll. Ozegowski skizzierte den Strategieprozess – und sorgte damit im Anschluss auf den Gängen für eher gemischte Reaktionen. Wichtig sei zum einen, ein gemeinsames Bild zu entwickeln, das zeige, wo es eigentlich hin gehen soll mit der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen. Nur aus einem solchen gemeinsamen Bild könne abgeleitet werden, welche Entscheidungen zu treffen und welche Weichen priorisiert zu stellen seien. Neben einem vernünftigen Zielbild erhofft sich Ozegowski von dem Strategieprozess außerdem einen psychologischen Effekt: Im Moment sei das deutsche Gesundheitswesen in Sachen Digitalisierung in einer Art Berliner-Flughafen-Narrativ gefangen, das unbedingt durchbrochen werden müsse.
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