Quelle: kvwl.de – Erwin Rüddel, Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestags besuchte diese Woche die digitale Muster-Praxis „dipraxis“ der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL). Bei seinem Besuch informierte er sich über die Digitalisierung im ambulanten Gesundheitsbereich. Der KVWL-Vorstand erneuerte seine Forderung nach einer gezielten Digitalinitiative und einem Praxiszukunftsgesetz zur Förderung der Digitalisierung in den Arztpraxen.

Thomas Müller, Vorstandsmitglied der KVWL und Mitglied im ZTG-Aufsichtsrat, erklärte: „Wie beim Krankenhauszukunftsgesetz muss es auch ein Praxiszukunftsgesetz geben, um die Digitalisierung zu fördern: für Investitionen in digitale Praxen und IT-Sicherheit, für eine verstärkte Nutzung von Telemedizin und Telematik und für Anreize für Praxen, ihren Digitalisierungsgrad zu verbessern.“ Damit stieß er beim Gast aus Berlin auf offene Ohren: „Ich sehe ebenfalls die Notwendigkeit eines Praxiszukunftsgesetzes, so dass sich Praxen zertifizieren lassen und dann entsprechende Fördermittel zur Digitalisierung erhalten können“, so Rüddel.

Wichtig sei, das Digitales für die Versorgung einen echten Fortschritt biete. Neue Anwendungen müssten ausreichend getestet sein und funktionieren, damit sie auf breite Akzeptanz stießen.

Beim Thema Datenschutz sei ein genaues Hinschauen wichtig, wo die Daten liegen. Vielfach sei der Datenschutz in Deutschland aber auch ein Hindernis, erklärte Rüddel. Sein Vorschlag: Schwerpunkt-Datenschutzbehörden für das Gesundheitswesen einzurichten. „Wir haben derzeit noch mehr als ein Dutzend Datenschutz-Behörden, die bei gleicher Gesetzeslage zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Ähnlich wie bei Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften sollte es  Schwerpunkt-Datenschutzbehörden geben, die dann auch die entsprechende Expertise haben, beispielsweise für die speziellen Anforderungen im Gesundheitsbereich. Dann wäre, wie in anderen Ländern, nur eine Behörde zuständig, die eine Entscheidung für alle trifft, das würde es bei vielen Themen leichter machen.“

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Bild: (v. l.) Dr. Volker Schrage, Erwin Rüddel, Dr. Dirk Spelmeyer, Thomas Müller (@KVWL)