Quelle: bundesgesundheitsministerium.de – In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) spricht Bundesgesundheitminister Prof. Karl Lauterbach über seine Pläne für die Digitalisierung des Gesundheitswesens, insbesondere zur elektronischen Patientenakte (ePA). Lauterbach betont: „Zunächst geht es um den Patienten. Mit der elektronischen Patientenakte wird er endlich Herr seiner Daten – er bekommt eine geordnete Übersicht über Arztbriefe, Befunde, Medikamente. Und dann hilft die Akte auch bei seiner Behandlung.“

Ab 2024 soll die ePA für alle verpflichtend werden. Wer das nicht möchte, kann nach dem Opt-Out-Prinzip aktiv widersprechen. Lauterbach dazu: „Künftig wird jeder meiner behandelnden Ärzte Zugang zu meiner Akte bekommen, solange ich nicht widerspreche. Er erhält dort den Überblick über meine Patientenhistorie erhalten und stellt selbst relevante Daten und Dokumente ein.“

Gesundheitsdaten sollen demnach auch der Forschung zur Verfügung gestellt werden: „Das geschieht nur in pseudonymisierter Form. Wir haben schon jetzt eine Menge Daten, die aber in getrennten Silos liegen und nicht miteinander verknüpft werden können: in den Krankenhäusern, bei den Krankenkassen, dem Krebsregister, in Genom-Datenbanken, künftig aus der digitalen Patientenakte. Der Grundgedanke ist, dass diese Daten in pseudonymisierter Form für Forschungszwecke kombiniert werden können. Das können wir bisher nicht machen, dadurch fallen wir im Vergleich zu anderen Ländern zurück.“

Bild: pixabay