Quelle: aerzteblatt.de – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Digitalstrategie für die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens vorgestellt. Darauf gab es geteilte Reaktionen.
So begrüßten die Krankenkassen die Pläne der Regierung, während die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) sich kritisch zu einer „überhasteten“ Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) äußerte. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), sagte dazu, die ePA solle vorrangig den Schutz von sensiblen Gesundheitsdaten im Fokus haben, aber auch die Datenbefüllung und den Zugriff erleichtern. Derzeit fehle es zudem an konkreten Vorschlägen für die Opt-Out-Regelung. Reinhardt betonte, wie wichtig es sei, jetzt auf geregelte Strukturen und ethische Standards zu setzen.
Die KBV-Vorstände Andreas Gassen, Stephan Hofmeister und Sibylle Steiner zeigten sich darüber einig, dass es darauf ankomme, Ziele, Abläufe und Versorgungsrealität in den Praxen umfassend zu planen. „Es kann Gründe dafür geben, jeden Versicherten mit einer elektronischen Patientenakte auszustatten, sofern dieser dem nicht aktiv widerspricht (Opt-out). Das derzeitige Vorgehen von Politik und gematik erinnert jedoch fatal an die Fehler der vergangenen Jahre bei der Digitalisierung, in denen Anwendungen teilweise unausgereift als verbindlich erklärt wurden.“
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