Quelle: aerzteblatt.de – Lothar Wieler, Leiter des Fachgebiets Digital Global Public Health und Sprecher des Digital Health Clusters am Hasso-Plattner-Institut (HPI) bemängelte im HPI-Podcast „Neuland“ die stagnierende Digitalisierung des Gesundheitssystems. Es sei durch die COVID19-Pandemie deutlich geworden, wie wenig die Datenverarbeitung fortgeschritten sei, so Wieler. Datenmengen seien genug vorhanden, sie lägen jedoch in Silos und würden meist nicht les- und auswertbar sein.

Laut Wieler seien die vielen verschiedenen Interessengruppen einer der Gründe für die langsame Digitalisierung im Gesundheitsbereich. Neben den 16 Bundesländern würden auch die über 100 gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen, Krankenhausgesellschaften, Kassenärztlichen Vereinigungen und auch der Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) mitmischen. „Je mehr Gruppen dort sind, desto schwieriger wird es natürlich, Innovation durchzusetzen, weil all diese Gruppen eigene Interessen haben“, so Wieler. Auch das Fehlen einheitlicher Schnittstellen sei ein Problem.

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