Quelle: medizin.nrw – Die elektronische Patientenakte (ePA) steht gesetzlich Versicherten in Deutschland seit Januar 2021 zur Verfügung. Trotzdem nutzen sie bislang nur wenige Menschen.

Forschende der Ruhr-Universität Bochum (RUB), der Leibniz Universität Hannover und des Helmholtz-Zentrums für Informationssicherheit (CISPA) haben anhand einer Interviewstudie gezeigt, dass es viele Missverständnisse rund um die digitale Struktur der ePA gibt – beispielsweise darüber, wer welche Daten einsehen kann. Vor allem die Rolle der Krankenkassen sorgt für Skepsis.

„Die digitale Infrastruktur der elektronischen Patientenakte könnte deutlich verbessert werden“, folgert Prof. Dr. Karola Marky aus der Studie. „Beispielsweise sollten Krankenkassen nicht die Apps bereitstellen, mit denen Versicherte den Zugriff auf ihre Daten festlegen können. Und es ist insgesamt deutlich mehr Aufklärung zu dem Thema erforderlich, die man nicht allein den Arztpraxen und Apotheken aufbürden kann.“

Nach den Zielen des Bundesgesundheitsministeriums sollen bis zum Jahr 2025 mindestens 80 Prozent der gesetzlich Versicherten über eine ePA verfügen. Angestrebt ist eine Opt-out-Lösung; d.h. die ePA wird automatisch angelegt, Versicherte können ihr aber widersprechen oder die Nutzung einschränken.

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