Quelle: kvno.de – Im Rahmen der bundesweiten Aktion aller Kassenärztlichen Vereinigungen unter dem Titel „PraxenKollaps – Praxis weg, Gesundheit weg!“ hat auch die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) Position zum Stand der Digitalisierung gezogen.

Bisher hätten digitale Anwendungen, wie etwa der Stammdatenabgleich oder die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU), in erster Linie bei den Krankenkassen und Arbeitgebern für schnellere Verwaltungsabläufe gesorgt. In den Praxen komme noch nicht viel von den Vorteilen der Digitalisierung an.

Der Vorstandsvorsitzende KVNO), Dr. med. Frank Bergman zum geplanten Digitalgesetz des BMG: „Für die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen bedeutet der jüngste Entwurf aus dem Hause von Minister Lauterbach abermals jede Menge Frust und Ernüchterung. Statt des versprochenen Bürokratieabbaus wird der Aufwand in den Praxen durch kommende Anwendungen wie die elektronische Patientenakte (ePA) künftig noch verschärft. Obwohl sie eigentlich automatisch befüllbar sein sollte, veranschlagt der Entwurf drei Minuten für das Eintragen von Patientendaten in die ePA. Rechnet man dies auf einen durchschnittlichen Praxistag mit mindestens 50 Patientinnen und Patienten hoch, kommen schon einige Stunden zusammen. Das geht zu Lasten der Behandlungszeit und somit auch zu Lasten der Patientinnen und Patienten.“

In Sachen Telemedizin gehe es grundsätzlich in die richtige Richtung. Telemedizin sei ein wesentlicher Teil der zukünftigen Versorgung. Gerade mit Blick auf den akuten Fachkräftemangel bringe sie für junge Medizinerinnen und Mediziner deutlich mehr Flexibilität und könne in ländlichen und strukturschwachen Regionen ein entscheidender Faktor sein. Begrüßenswert sei es, dass man die mengenmäßige Begrenzung bei Videosprechstunden aufheben wolle.

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