Quelle: kvwl.de – Mit der „dipraxis“ hat die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) im Dortmunder Ärztehaus einen Showroom für digitale Anwendungen einer Arztpraxis etabliert. Anfang November besuchte Prof. Dr. Andrew Ullmann, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, die „dipraxis“ und tauschte sich mit dem KVWL-Vorstand zu aktuellen Gesundheitsthemen aus.
Ullmann zeigte sich überzeugt: „Das wichtigste Gut der Menschen ist ihre Gesundheit. Damit sie dieses hohe Gut bewahren können, braucht es die richtigen Rahmenbedingungen.“ KVWL-Vorstand Thomas Müller, Mitglied im ZTG-Aufsichtsrat, machte auf die Herausforderungen bei der Digitalisierung in der ambulanten Versorgung aufmerksam und fragte: „Was macht der Bund, um die Digitalisierung im ambulanten Sektor zu fördern?“ Der KVWL-Vorstand fügte hinzu: „Wir fordern weiterhin ein Praxiszukunftsgesetz zur Förderung einfacher, gut durchdachter, gut gemachter und gegenfinanzierter Digitalisierungsprojekte in den Praxen.“ Die KVWL engagiert sich beim Thema Digitalisierung u. a. beim E-Rezept, bei der Pilot-Weiterbildung von Medizinischen Fachangestellten (MFA) zur „Digi-Managerin“ oder der digitalen Sprechstunde „ditalk“.
Ullmann zeigte sich begeistert von der „dipraxis“ und forderte: „Wir brauchen jetzt einen Digitalisierungsturbo und ein ambulantes Zukunftsgesetz, das die Digitalisierung fördert. Mit guten, ausgereiften Digitalanwendungen in der medizinischen Versorgung, übrigens auch für Privatversicherte.“ Zu lange habe sich die Politik gegenseitig versichert, dass die Digitalisierung gut vorankomme. Das sei aber ein Trugschluss gewesen. Ein funktionierender digitaler Medikationsplan sei beispielsweise wichtig und eine durchsuchbare, gut strukturierte elektronische Patientenakte.
Der Datenschutz dürfe dabei kein Hindernis sein: „Ich will einen praktikablen Datenschutz, der nicht einengt“, sagte Ullmann und plädierte für ein übergreifendes Gesundheitssystem im Sinne der Kooperation ohne einengende ambulant-stationäre Sektorengrenzen: „Wir müssen aus dem Sektorenkorsett raus.“
Erfahren Sie mehr zur „dipraxis„!
Bild: @KVWL: Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) mit Dr. Dirk Spelmeyer (li.) und Thomas Müller (re.) begrüßt Prof. Andrew Ullmann in der „dipraxis“, der digitalen KVWL-Musterpraxis.