Quelle: aerztezeitung.de – Beim Medica Econ Forum der Techniker Krankenkasse vom 13.-16. November 2023 betonte Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), abermals den Willen des ambulanten Sektors zur Digitalisierung. Ärztinnen und Ärzte seien keinesfalls Bremser bei der digitalen Weiterentwicklung. Für die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) sei ein gestufter Roll-out der richtige Weg.

„Wir wollen die Einführung der elektronischen Patientenakte, des elektronischen Rezepts, der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Es macht wenig Sinn, sich dem entgegenzustellen“, betonte Spelmeyer bei einer Diskussion mit Akteuren aus Selbstverwaltung und Industrie. Um Akzeptanz für die Anwendungen bei den Ärztinnen und Ärzten zu schaffen, müssten ausgereifte und leicht handhabbare Produkte in die Praxen kommen. Darüber hinaus sei es wichtig, die Finanzierung zu regeln. In Bezug auf die Einführung der ePA brachte Spelmeyer die Idee eines gestuften Roll-outs hervor. Um die ePA ans Laufen zu bekommen, könne man gestaffelt nach Regionen vorgehen.

An der Diskussionsrunde nahm auch Bernhard Calmer, Vorstandsmitglied des Bundesverbands Gesundheits-IT (bvitg) teil. Er betonte, dass die Hersteller vom Gesetzgeber durchdachte Vorgaben und ausreichend Zeit für die Umsetzung bräuchten: „Wir haben ein hoffnungslos überreguliertes System“, erklärte Calmer. Wenig hilfreich sei, dass sich die Spielregeln immer wieder ändern. Die Industrie habe bis jetzt an Lösungen für die Verschlüsselung von Dokumenten für die ePA gearbeitet. Das sei mit dem geplanten Digitalisierungsgesetz hinfällig geworden. Wenn die Spielregeln eine gewisse Zeit gelten würden, könnte die Industrie auch ihre Kreativität entfalten, so Calmer.

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