Quelle: aerzteblatt.de – Ein Forschungsteam der Philipps-Universität Marburg hat ein auf Künstlicher Intelligenz (KI) ba­sie­rendes Verfahren entwickelt, das auf Basis einfacher Blutparameter zwischen den Ursachen entzündlicher Erkrankungen unterscheiden kann. Die Ergebnisse wurden nun im Fachblatt Frontiers in Immunology veröffentlicht (2024; DOI: 10.3389/fimmu.2024.1364954).

Die neue KI-Anwendung soll unter anderem Ärztinnen und Ärzten in der Notaufnahme bei der Differenzial­diagnose von entzündlichen Erkrankungen helfen. Die zweistufige KI-Anwendung unterscheidet zunächst zwischen Kontrollen und Patienten mit Entzündungen und dann zwischen den unterschiedlichen Ursachen der Entzündungen. Dafür verwendet sie 18 verschiedene Parameter, die sich den Autoren der Studie zufolge innerhalb von nur 2 Stunden erheben lassen.

Bei der von den Marburger Forschenden entwickelten Anwendung handelt es sich um eine sogenannte erklärbare KI. Dieser Ansatz erlaubt es Ärzten zu verstehen, welche klinischen Parameter entscheidend für die diagnostische Entscheidung der KI waren. Auf diese Weise kann der Behand­ler beurteilen, ob das Vertrauen der KI in einen bestimmten Parameter für die vermutete Diagnose und den individuellen Patienten sinnvoll ist.

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