Quelle: aerzteblatt.de – Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial Patienteninformationen zu vermitteln. Dies zeigt eine aktuelle Studie am Beispiel der Autoimmunerkrankung SLE.
Der Verband Lupus Europe beantwortete dafür die 100 häufigsten Patientenfragen zum Management von SLE als Service für Betroffene auf der Website lupus100.org und übersetzte dies in 14 Sprachen. Parallel dazu beantwortete auch das Large Language Model ChatGPT-4 die gleichen 100 Patientenfragen zu SLE eigenständig und zwar anhand von großen Datensätzen und neuronaler Netzwerke, die sich auf die Generierung von ansprechenden und laienfreundlichen Texten spezialisiert haben.
Das Ergebnis war überraschend: Die KI-generierten Antworten lieferten höhere Qualitätswerte als die der Rheumatologinnen und Rheumatologen der Webseite. In Bezug auf Empathie wurden die Antworten des ChatGPT als gleichwertig eingestuft. Bei längeren Antworten wurden die KI-generierten Texte sogar tendenziell als empathischer empfunden. Eine Bewertung durch SLE-Betroffene steht derzeit allerdings noch aus.
Large Language Modelle wie ChatGPT-4 hätten somit das Potenzial Patientenfragen mit guter Qualität und genügend Empathie zu beantworten, schlussfolgern die Studienautoren. Gerade vor dem Hintergrund des steigenden Fachkräftemangels könnten solche Technologien die Versorgungssituation kurzfristig entspannen.
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