Berlin, 3. Dezember 2018 – Die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin e. V. (DGTelemed) hat in gemeinsamer Arbeit mit dem Forum Telemedizin der ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH ein Positionspapier erarbeitet, das Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung des Innovationsfonds beinhaltet.
Die demographische Entwicklung, die sich immer stärker abzeichnenden strukturellen und personellen Versorgungsdefizite sowie der medizinisch-technische Fortschritt stellen große Anforderungen an ein zukunftsorientiertes Gesundheitssystem. Die zunehmende Digitalisierung des gesellschaftlichen Lebens verändert die Anforderungen an eine moderne Gesundheitsversorgung und bietet zugleich Chancen für effizientere Strukturen. Der Mensch als Patient und die Optimierung seiner gesundheitlichen Versorgung stehen im Mittelpunkt. Allerdings besteht weiterhin ein hoher Entwicklungs- und Organisationsbedarf, bevor konkrete Angebote zur Umsetzung der digitalen Medizin zur Verfügung stehen.
„Der Innovationsfonds bietet ein bedeutsames Potenzial an Gestaltungsmöglichkeiten. Mit dem Positionspapier möchten wir die Etablierung effizienter digitaler Anwendungen stärken. Insbesondere halten wir es für wichtig, interdisziplinäre und sektorenübergreifende Versorgungsstrukturen zu fördern und bereits vorhandene Strukturen sowie Entwicklungsmöglichkeiten effektiver auszuschöpfen “, so Prof. Dr. med. Gernot Marx, FRCA, Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care der Uniklinik RWTH Aachen und Vorstandsvorsitzender der DGTelemed.
Daher legen die Handlungsempfehlungen des Positionspapiers den Fokus auf sektorenübergreifende Kooperationen, die Anpassung der Ausschreibungsschwerpunkte, eine Konkretisierung und Differenzierung der Evaluationskriterien sowie auf die Schaffung klarer Vergütungsregelungen und die Implementierung in das GKV-Versorgungssystem.
„Durch den Einsatz telemedizinischer Anwendungen können moderne zeitgemäße Versorgungsstrukturen geschaffen werden, die für die Patienten bedarfsgerechte, ortsnahe und qualitätsorientierte Behandlungsmöglichkeiten bieten und Lösungen für strukturelle Versorgungsdefizite schaffen. Der Innovationsfonds bietet das Potential dazu, derartige, digital unterstützte Strukturen für die Versorgungsrealität zu entwickeln und intersektorale Zusammenarbeit zu fördern. Allerdings muss die Ausschreibung dann verstärkt strukturbezogen statt wie bisher themenspezifisch erfolgen“, bekräftigt Günter van Aalst, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DGTelemed und Vorsitzender des ZTG-Forum Telemedizin.
Rainer Beckers, ZTG-Geschäftsführer, ergänzt: „Die Evaluation der Projekte muss noch gezielter erfolgen, um diese schneller in das GKV-Versorgungssystem zu bringen. Auch muss eine zeitnahe und verbindliche Implementierung stattfinden, sobald ein Projekt positiv evaluiert wurde. Dafür empfiehlt es sich, abschließende Evaluationskenntnisse bereits rechtzeitig verfügbar zu haben.“
20181203_PM_Positionspapier DGT Innovationsfonds
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