Quelle: aerzteblatt.de – Die angestrebte Etablierung eines europäischen Datenraums soll als ein Teil der Digitalisierung des Gesundheitswesens die Versorgung der Patienten konkret verbessern.

Dies betonte Gottfried Lude­wig, Leiter der Abteilung Digitalisierung und Innovation im Bundesministerium für Gesundheit (BMG) im Rahmen des Nationalen Digital Health Symposiums 2020. Er versicherte, die Arbeit an einem solchen supranationalen Datenraum sei dem BMG und auch Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU) persönlich ein „wirkliches Anliegen“. Unter der deutschen Ratspräsidentschaft seien erste Schritte in diesem Prozess eingeleitet worden. Seitens der EU-Kommission gebe es die Zusicherung, dass bis Ende des kommenden Jahres ein konkreter Vorschlag für die Umsetzung auf EU-Ebene vorgelegt werde.
Auch die technische und semantische Interoperabilität habe man im „Europa der Pioniere“ vorangetrie­ben – perspektivisch könne so die medizinische Versorgung „greifbarer und verfügbarer“ gestaltet und die Ressourcen besser gesteuert werden. Dies gelte auch für die auf nationaler Ebene erzielten Fort­schritte. Ludewig verwies hierzu beispielhaft auf die digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) per Re­zept und die bevorstehende Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA).
Die Hoffnung auf „dramatische Verbesserungen“ durch die ePA dämpfte Andreas Gassen, Vorstandsvorsit­z­ender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Vieles bleibe bislang noch „Zukunftsmusik“. Die Potenziale seien aber durchaus gegeben – vor allem durch die zunehmende Verfügbarkeit und Nutzung strukturierter Daten. Darüber hinaus gelte es aber, die innerärztliche Kommunikation zu stärken, etwa durch „arztgestützte Fallakten“.
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