Quelle: aerzteblatt.de – Ein neues Verfahren erkennt mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) den Schweregrad von Ataxie-bedingten Sprechstörungen. Mit Ataxie werden eine Gruppe seltener, neurodegenerativer Hirnerkrankungen zusammengefasst, die sich unter anderem in Gangunsicherheit, Schluck- und Sprechstörungen äußern.
Im Rahmen dieser Arbeit wurden Sprachaufzeichnungen von 67 Patienten mit überwiegend leichter oder mittelschwerer Ataxie ausgewertet. Mit Hilfe spezieller Software zur Klanganalyse, die mit Algorithmen des maschinellen Lernens ausgestattet waren, konnten die Forschenden im Sprachrhythmus der Probanden und in Schwankungen ihrer Lautstärke anhand von 71 Sprachaufzeichnungen mehr als 100 charakteristische Ataxiemerkmale identifizieren. Als Referenz zog das System die Bewertung eines 3-köpfigen Fachgremiums heran, um den per Computer errechneten Schweregrad anzupassen. Das neue, automatisierte Klassifikationssystem erreichte nach bisherigem Stand eine Trefferquote von 80 % bei einer Stichprobe von Aufnahmen.
Bild: pixabay