Quelle: hdz-nrw.de – Als erste, ausschließlich auf Herzpatientinnen und Herzpatienten ausgerichtete und kardiologisch geführte telemedizinische Einrichtung wurde vor 20 Jahren das Institut für angewandte Telemedizin (IFAT) am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, gegründet. Seitdem sind hier mehr als 12.000 Patientinnen und Patienten telemedizinisch betreut worden. Dazu wurden in aller Regel Rahmenvereinbarungen mit den jeweiligen Versicherungsträgern geschlossen.

Mittlerweile können Hausarzt- und Facharztpraxen ohne weiteres auf die Angebote des IFAT als zertifiziertes Telemedizin-Zentrum (TMZ) zugreifen. Seit dem vergangenen Jahr ist nämlich die telemedizinische Versorgung als vertragsärztliche Leistung im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) abgebildet und steht seitdem allen Betroffenen als kassenübergreifendes Betreuungsangebot zur Verfügung.

Die verschiedenen telemedizinischen Programme reichen von Gewichts- und Blutdrucküberwachung von Patientinnen und Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz (HerzConnect®-Programm), über Kontrollen zur Blutgerinnung bis zur Fernüberwachung implantierter Herzschrittmacher und Defibrillatoren. Im Rahmen des RhythmusConnect-Programms können Patientinnen und Patienten mit Herzrhythmusstörungen rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr ein EKG zur ärztlichen Expertise übermitteln.

18 qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sichern diese umfassende telemedizinische Begleitung rund um die Uhr auch im Notfall an 365 Tagen im Jahr. Wissenschaftliche Studien belegen, dass eine engmaschige telemedizinische Betreuung insbesondere von Patientinnen und Patienten mit chronischer Erkrankung nicht nur mit einem Mehrwert an Lebensqualität verbunden ist, sondern auch dazu beiträgt, die Anzahl von Krankenhausaufenthalten zu reduzieren und damit dem Gesundheitssystem Kosten spart. Betroffene profitieren davon, trotz ihrer Erkrankung in ihrer häuslichen Umgebung bleiben und mit Unterstützung ihres persönlichen Kontakts zum Institut selbst schrittweise wieder zur eigenen Gesundheit beitragen zu können.

Ein weiteres Ziel der telemedizinischen Versorgung ist es somit auch, Folgeerscheinungen von chronischen kardiovaskulären Erkrankungen soweit wie möglich vorzubeugen.

Das aktuelle Programm HerzConnect für Patientinnen und Patienten, die unter Herzschwäche leiden, sieht im Falle einer fortgeschrittenen Erkrankung eine Betreuung über mindestens 12 Monate vor. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.

Bild: @HDZ NRW